Die Verbandsgemeinde Nieder-Olm nimmt erneut am „Flaggentag“ teil und setzt ein Zeichen für eine atomwaffenfreie, friedliche Welt
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne
Für diese Erde, auf der wir wohnen
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude
Ein bisschen Wärme, das wünsch ich mir
Mit diesen Liedzeilen gewann die deutsche Sängerin Nicole 1982 den Eurovision Song Contest, begeisterte mit einer unmissverständlichen Botschaft tausende Menschen und setzte dabei ein Statement für „Ein bisschen Frieden“ auf der Welt.
Etwas mehr als 43 Jahre später könnten diese Wünsche nach „Wärme“, „Freude“ und „Frieden“ dringlicher und relevanter kaum sein. Während die weltweiten Konflikte massiv zunehmen, Rüstungsausgaben länderübergreifend rasant ansteigen und sich die Fronten im Krieg in der Ukraine, im Nahost-Krieg, den bewaffneten Konflikten in Myanmar sowie im Krieg im Sudan stetig zuspitzen und beinahe wöchentlich neue Stufen der Eskalation erreicht werden, gehen Expertinnen und Experten des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI aktuell von rund 12.241 Atomsprengköpfen weltweit aus. Fast alle neun Atommächte modernisieren ihre Arsenale und es droht ein neuer nuklearer Rüstungswettlauf. Gleichzeitig jährt sich in diesen Tagen der Atombombenabwurf auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki bereits zum achtzigsten Mal.
In Anbetracht dieser besorgniserregenden Entwicklungen setzen in Deutschland auch in diesem Jahr am 8. Juli vor den Rathäusern mehr als 600 Städte und Kommunen mit dem Hissen der Mayors for Peace Flagge ein klares Bekenntnis zu nuklearer Abrüstung, gegen Kriege und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen weltweit.
„Mit großer Sorge blicke ich in diesen herausfordernden Zeiten auf die globalen Entwicklungen. Die anhaltenden Konflikte und Eskalationen lösen ein regelrechtes Gefühl von Unbehagen aus. Als „Mayors for Peace“ setzen wir uns daher mit mehr als 8400 Städten weltweit für die Abschaffung der Atomwaffen ein. Diese schaffen nicht mehr Sicherheit, sondern sind ein Risiko für die gesamte Menschheit. Es darf kein neues nukleares Wettrüsten geben. Nie wieder dürfen diese grausamen Massenvernichtungswaffen zum Einsatz kommen. Es ist an der Zeit, dass wir Verantwortung für eine sichere Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder übernehmen. Es ist unsere gemeinsame Verpflichtung, uns für eine Welt einzusetzen, in der Dialog und Verständigung über Gewalt und Konflikt triumphieren“, appelliert Bürgermeister Ralph Spiegler.
Was ist der Flaggentag?
Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“
Wer sind die Mayors for Peace?
Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.480 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter rund 900 Städte in Deutschland. Mehr als 600 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.