Rund 90 Engagierte haben sich beteiligt und damit ein starkes Signal gesetzt: Das Ehrenamt vor Ort hat viel Potenzial – und zugleich konkrete Bedarfe, bei denen Politik und Verwaltung unterstützen sollten.
„Uns war wichtig, dass nicht nur Vereinsvorsitzende oder Funktionsträger zu Wort kommen, sondern die breite Masse des Ehrenamts. Denn Bedarfe unterscheiden sich oft nicht nur zwischen Vereinen, sondern auch innerhalb eines Vereins“, erklärt Ehrenamtsbeauftragter Eric Schmahl.
Vier zentrale Bedarfsfelder identifiziert
Insgesamt wurden die Teilnehmenden gebeten, den Unterstützungsbedarf in zwölf Bereichen einzuschätzen. Besonders deutlich zeigte sich:
- Gewinnung neuer Ehrenamtlicher ist die größte Herausforderung.
- Übungsleiter und Trainer werden vielerorts dringend gesucht.
- Beim Finden zu Fördermöglichkeiten gibt es einen hohen Bedarf
- Mehr Wertschätzung für das Ehrenamt wird eingefordert
„Diese vier Punkte ragen klar heraus. Hier besteht aus Sicht vieler Ehrenamtlicher akuter Handlungsbedarf“, so Schmahl. Andere Themen, wie z. B. Digitalisierung von Vereinsarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildungen oder überörtliche Austauschforen, wurden eher als nachrangig bewertet.
Viele Angebot noch unbekannt
Neben den Bedarfen wurden auch bestehende Angebote abgefragt. Das Ergebnis: Viele Ehrenamtliche kennen wichtige Instrumente der Anerkennung noch gar nicht. „Überraschend unbekannt ist einem Großteil der Teilnehmenden der Ehrenamtspreis der Verbandsgemeinde Nieder-Olm, der seit 25 Jahren jährlich vergeben wird. Auch die Ehrenamtskarte und Jubiläums-Ehrenamtskarte des Landes Rheinland-Pfalz sind vielen nicht geläufig“, berichtet Schmahl.
Konkrete Schritte folgen
Die Umfrage bleibt nicht ohne Folgen: „Für uns als Team Ehrenamt bedeutet sie eine klare Hausaufgabe. Die Engagierten erwarten zu Recht, dass wir jetzt konkrete Schritte unternehmen“, betont Schmahl. Schon jetzt seien mehrere Maßnahmen in Planung:
- Ein FörderForum, das über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten informiert.
- Eine Ehrenamtsbörse, die Menschen, die sich engagieren möchten, mit Vereinen und Projekten zusammenbringt.
- Weitere Ideen, die sich direkt aus den Ergebnissen ableiten, sollen in den kommenden Monaten entwickelt werden.
Auch die Politik in der Verbandsgemeinde erhält durch die Umfrage klare Handlungsempfehlungen. „Es gibt viele tolle Angebote zur Anerkennung und Unterstützung des Ehrenamts – aber ein Großteil ist schlicht nicht bekannt. Hier müssen wir besser informieren und dafür sorgen, dass Wertschätzung auch bei den Engagierten ankommt“, so Schmahl abschließend.