Winter Christmas scenic background with copy space.

Weihnachts- und Neujahrsgrüße des Bürgermeisters


Dennoch habe ich darin stets echte Freude gefunden. Dieses Amt war für mich mehr als nur ein Beruf: Es hat mich erfüllt. Auch wenn das Ende meiner Amtszeit bevorsteht, darf ich zu mir selbst sagen, dass es ein schönes Ende ist. Eines, das von der Erkenntnis getragen wird, dass unsere Verbandsgemeinde etwas Besonderes ist und bleibt.

2025 hat uns erneut aufgezeigt, wie sehr wir uns in einer Phase des Wandels befinden. Die Digitalisierung ist dabei ein großes Thema. Sie verändert nicht nur die Welt, sondern auch unsere Verwaltung und den Alltag miteinander. Das birgt natürlich viele Chancen, verlangt aber auch ebenso Aufmerksamkeit und Verantwortung. Wir müssen drauf achten, dass niemand auf der Strecke bleibt. Für die Verwaltung heißt das: Prozesse vereinfachen, Wege verkürzen und den Service verbessern. Aber vor allem: Immer Hilfe anbieten, wenn und wo diese gebraucht wird.

Ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt, ist die Inklusion. In diesem Jahr fand die erste Netzwerkveranstaltung der „Inklusiven Verbandsgemeinde“ statt, welche aus dem Projekt „Kommune Inklusiv“ hervorgeht und nunmehr seit fast zehn Jahren besteht. Es ist mir wichtig zu betonen, dass Inklusion nicht vom Wohlstand abhängt. Sie braucht nicht immer große Summen, sondern vor allem Haltung und Hingabe. Es gibt so viele Beispiele, die zeigen, was mit wenigen Mitteln, aber viel Herz erreicht werden kann. Inklusion ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft und ich bin stolz darauf, dass in unserer Gemeinschaft so viele Menschen diesen Weg mitgehen. 

Grundlegend für unsere lebendige Verbandsgemeinde ist seit jeher das Ehrenamt. Ohne dieses Engagement wäre unsere Gesellschaft nicht das, was sie ist. Ich denke an unsere Freiwilligen bei den Feuerwehren, der DLRG, dem DRK, bei Sport- und Kulturvereinen, Kirchengemeinden und vielen, vielen Initiativen mehr. Ein Großteil von Ihnen engagiert sich bereits seit Jahrzehnten, oft in einem Alter, in dem andere längst kürzertreten. Sie tun es nicht für ein Schulterklopfen, sondern weil Sie sich mit Ihrer Heimat verbunden fühlen. Dieses Engagement verdient Dank und Wertschätzung. Sie alle schaffen Orte des Miteinanders. Sie sorgen dafür, dass Menschen zusammenkommen, sich unterstützen und lachen. Ohne dieses Fundament wäre unsere Verbandsgemeinde sehr viel ärmer.

Ein Höhepunkt in diesem Jahr war erneut der traditionelle Klimaschutztag. Der Fokus lag dieses Mal auf der kommunalen Wärmeplanung und die Besucherinnen und Besucher haben einmal mehr gezeigt, wie groß das Interesse an einer nachhaltigen Zukunft ist. Ihre Anregungen und Ideen sind hier von unschätzbarem Wert. Ähnlich liegt es bei der Erarbeitung des Starkregen- und Hochwasserschutzkonzeptes. Hier haben Bürgerinnen und Bürger zusammen mit Verwaltung, Ingenieuren und Experten einen zukunftsweisenden Plan entworfen. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie wir den Herausforderungen begegnen können: sachlich, gemeinschaftlich und mit Blick auf morgen.

Sie und ich wissen, dass im kommenden Jahr eine wichtige Wahl bevorsteht. Gemeinsam entscheiden wir darüber, wer künftig das Amt der Bürgermeisterin/des Bürgermeisters unserer Verbandsgemeinde übernehmen wird. Ich möchte Sie bitten, sich an dieser Wahl zu beteiligen. Wir leben in einem Land, in dem Menschen die Möglichkeit haben, durch ihre Stimme Verantwortung zu übernehmen. Das ist ein kostbares Gut und es verdient, genutzt zu werden. Ich freue mich, dass es Menschen gibt, die bereit sind, sich diesem anspruchsvollen und schönen Amt zu stellen. Menschen, die bereit sind, Zeit, Kraft und Herzblut einzubringen.

Trotz all der Missstände und Unsicherheiten, die uns weltweit beschäftigen, blicke ich weiterhin optimistisch nach vorn. Vielleicht bin ich tatsächlich ein Romantiker, doch dieser Optimismus entstammt nicht der Theorie. Er begründet sich in dem Alltag hier vor Ort – aus Gesprächen mit den Menschen, bei Festen und Veranstaltungen, auf der Straße und in den Besprechungsräumen. In unserer Verbandsgemeinde leben wir ein Miteinander, das anderen als Vorbild dienen kann. Das bereitet mir große Freude und Zuversicht.

Mit dem Ende meiner Amtszeit gebe ich zwar mein Amt ab, aber definitiv nicht mein offenes Ohr. Viele Menschen haben mich in den vergangenen Jahrzehnten angesprochen, begleitet, herausgefordert und unterstützt. Das wird auch künftig möglich sein. Ich weiß bereits jetzt, dass mir vieles fehlen wird: die Gespräche, die Entscheidungen und der Austausch. Noch größer als das Gefühl des Abschieds ist jedoch die Dankbarkeit für das, was ich erleben durfte. Für das Vertrauen, das mir in all den Jahren entgegengebracht wurde, möchte ich mich von Herzen bedanken. Es war mir eine große Ehre, als Bürgermeister dieser einzigartigen Verbandsgemeinde Verantwortung tragen zu dürfen.

Weihnachten ist eine besondere Zeit. Eine Zeit der Ruhe und Besinnung. Es sind Tage, an denen wir uns daran erinnern, worauf es im Leben wirklich ankommt: Familie, Freundschaft und gemeinsame Erinnerungen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Zeit nutzen können, um Kraft zu schöpfen und das neue Jahr mit Hoffnung zu starten.

Mein besonderer Dank gilt den Mitgliedern des Verbandsgemeinderates, den Ortsbürgermeistern mit ihren Ortsgemeinderäten, dem Nieder-Olmer Stadtbürgermeister mit seinem Stadtrat sowie meinen Mitarbeitenden in der Verwaltung. Ebenso danke ich der ersten Beigeordneten Doris Leininger-Rill, sowie den ehrenamtlichen Beigeordneten Nina Klinkel und Rainer Malkewitz für die stets gute und verlässliche Zusammenarbeit.

Auch im Namen dieser Personen wünsche ich Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest, ein gesundes neues Jahr und viel Glück sowie Zuversicht für 2026.


Ihr

Ralph Spiegler

Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm