Fluglärm auf Vor-Corona-Niveau


Nach den Daten der Fluglärmmessstation überflogen im vergangenen Jahr 36.991 Flugzeuge die Verbandsgemeinde. Im Jahr 2019 waren es 36.272 Überflüge.

Auf der südlichen Landebahn, deren Anflug über die Orte Klein-Winternheim, Ober-Olm, Essenheim und Stadecken-Elsheim führt, landeten nach den Daten des DFLD insgesamt 39.616 Flugzeuge und damit etwas weniger als 2019 (41.177).

Grund für die große Fluglärmbelastung war das gute Wetter mit einem hohen Anteil an nördlichen und östlichen Winden. An 38,9% der Tage wurde die sogenannte Betriebsrichtung Ost genutzt. Im Rekordjahr 2018 waren es 45,7%. Normalerweise wird nur an einem Drittel bis einem Viertel der Tage eines Jahres über die VG in Richtung Osten gelandet.

Die Gesamtzahl der Starts und Landungen auf dem Frankfurter Flughafen lag 2022 mit 280.255 Flugbewegungen weit unter dem 2019er Wert von 504.134 Flugbewegungen. Die Verbandsgemeinde hat also 2022 in Bezug auf die Gesamtzahl der Flugbewegungen weit überdurchschnitt unter Fluglärm gelitten.

Der durchschnittliche Dauerschallpegel lag 2022 nach den Daten der DFLD-Messstation Ober-Olm bei 51,3 dB Lden und damit knapp unter dem 2019er Wert von 52,1 dB Lden. Der WHO-Schwellenwert von durchschnittlich 45 dB Lden, bei dem die WHO Lärmreduzierungen für den Fluglärm empfiehlt, wurde also 2022 wieder deutlich überschritten, nachdem er im Corona-Jahr 2020 eingehalten wurde.

Die Anzahl der Nachtflüge zwischen 23:00 Uhr und 05:00 Uhr war in 2022 höher als 2019. 290 Mal wurde die VG in 2022 während der sechsstündigen Nachtruhe überflogen. 2019 haben 202 Jets die Nachtruhe auf unter sechs Stunden verkürzt.

Die DFLD-Messstation Zornheim hat im vergangenen Jahr 808 Überflüge aufgezeichnet von Jets, die über die Südumfliegung gestartet sind.

„Die Verbandsgemeinde tritt weiterhin für die gesetzliche Nachtruhe von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr ein, in der kein Flugverkehr herrschen sollte. Der Fluglärm über der Verbandsgemeinde muss wieder unter den WHO-Schwellenwert gesenkt werden, damit Gesundheitsgefahren reduziert werden“, erklären Bürgermeister Ralph Spiegler, die 1. Beigeordnete Doris Leininger-Rill und Hagedorn.

                                                                                                                                                           Text: BOH