Titelbild Inklusion

Modellprojekt

Modellprojekt 2017 – 2023 - Kommune Inklusiv 

Gemeinsam mit vier weiteren Modellkommunen innerhalb Deutschlands machte sich die Verbandsgemeinde Nieder-Olm 2017 auf Initiative der Aktion Mensch auf den Weg, Inklusion als Teil der Lebenswirklichkeit innerhalb der Verbandsgemeinde voranzutreiben. Dies erfolgte im Projektzeitraum in Kooperation mit dem Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen, Mainz e.V.. Ziel von Kommune Inklusiv ist es, dass alle Menschen ganz selbstverständlich gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Weitere Infos zum Modellprojekt Kommune Inklusiv finden Sie auch direkt bei der Aktion Mensch. Hier finden Sie auch einen Abschlussfilm des Modellprojektes aller Modellkommunen.


Hintergrund

Nieder-Olm – seit Oktober 2010 mit dem Prädikat „Ort der Vielfalt“ der Bundesregierung ausgezeichnet – versteht sich als eine offene, vielfältige und tolerante Verbandsgemeinde für alle Menschen. Dies gilt für die Menschen, die hier leben, arbeiten, uns besuchen.


Die Ziele von Kommune Inklusiv

  • In den Modell-Kommunen bilden sich nachhaltig Inklusionsnetzwerke mit Partnern aus Verwaltung, Vereinen, Wohlfahrtsverbänden, Selbsthilfe und Unternehmen. Dabei bündelt jeweils ein Partner das Engagement eines lokalen Netzwerks.
  • Kommune Inklusiv ermöglicht die Entwicklung, Umsetzung und Erprobung von modellhaften Konzepten für die Gestaltung von Inklusion, die allen Kommunen in Deutschland als Vorbild dienen.
  • Die Initiative schafft einen Wissens- und Projekttransfer von regionalen Inklusionsmodellen, an dem bundesweit Städte und Gemeinden teilhaben können.
  • Die Online-Plattform der Initiative informiert über Inklusion in Städten und Gemeinden und gewinnt Nachahmer in ganz Deutschland.

 

Die fünf Modellkommunen

Aus fast 130 Bewerbern hat die Aktion Mensch fünf Kommunen ausgewählt:

  • Rostock (Mecklenburg-Vorpommern)
  • Schneverdingen (Niedersachsen)
  • Verbandsgemeinde Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz)
  • Erlangen (Bayern)
  • Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) 

 

Das Projekt in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm

Für die Verbandsgemeinde Nieder-Olm hat sich das Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen Mainz e.V. (ZsL) bei Kommune Inklusiv beworben. Das ZsL ist eine Beratungsstelle und Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung. Es unterstützt sie, auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene ein eigenverantwortliches Leben zu führen. Das Zentrum engagiert sich einerseits in Lebensbereichen wie Arbeit, Wohnen oder Freizeit. Andererseits setzt es sich für eine Verbesserung der generellen Rahmenbedingungen ein. 


Auswahlkriterien bei der Bewerbung

Bei der Auswahl der Pilotregionen waren unter anderem diese Kriterien entscheidend:

  • Wie sind die Voraussetzungen für den Aufbau eines Inklusionsnetzwerks? Ist die kommunale Verwaltung aktiver Partner des Netzwerks?
  • Wie viel Engagement und Professionalität können die Beteiligten einbringen – auch auf lange Sicht?
  • Haben die Akteure ein breites Inklusionsverständnis, das z. B. über Maßnahmen wie Rollstuhlrampen oder Niederflurbusse hinausgeht? Sind entsprechend dieses Verständnisses genügend unterschiedliche von Ausgrenzung betroffene Zielgruppen im Netzwerk vertreten und werden die Bürger in die Prozesse einbezogen?
  • Welches Entwicklungspotential für Inklusion bringen die Bewerber mit? Haben sie sich realistische Ziele gesetzt, die den aktuellen Grad an Inklusion deutlich steigern.


Die Unterstützung

Die Aktion Mensch hat die Modell-Kommunen mit geldwerten Leistungen wie Weiterbildungsmaßnahmen oder den Aufbau eines Prozessmanagements unterstützt. Dies beinhaltete Angebote wie:

  • Prozessbegleitung, z. B. Beratung, Coaching und Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit
  • Professionalisierung und Wissenstransfer, z. B. Seminare und Fachtagungen
  • Projektförderung: Zusätzlich konnten die Modell-Kommunen für neue Inklusions-Projekte auch Förderanträge bei der Aktion Mensch stellen.

 

Wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung

Als Kooperationspartner hat die Universität Frankfurt am Main die Initiative während des gesamten Zeitraums begleitet. Die Hochschule hatte die Rolle des objektiven Beobachters und evaluierte den Erfolg des Projekts mit wissenschaftlichen Forschungsmethoden.